Album der Woche

Guided By Voices

Guided By Voices, das sind 2017 nur noch Robert Pollard und ein paar Angeheuerte. Schon vor einiger Zeit zerschlug der Bandleader die im klassischen ’93-’96-Line-up wiederformierten Indie-Helden erneut. Um dem Fehlen des eigentlich unersetzlichen Tobin Sprout entgegenzuwirken, gab es voriges Jahr unter anderem das Doppelalbum «August By Cake», ein im Überfluss schlingerndes, vollgepacktes Statement – und, ganz nebenbei, die hundertste Platte Pollards, der zwischendurch auch gerne mal Album um Album veröffentlicht. Nun also «How Do You Spell Heaven», eine Frage ohne Fragezeichen. Dafür müsste Pollard auch mal zu Atem kommen. Stellt er Fragen, klingen sie wie Befehle, baut er zwischen seine ohnehin kurzen Songs noch kürzere Akustik-Spielereien wie «They Fall Silent», klingen sie wie Vorwürfe, will er rocken, kommt mit «Just To Show You» empathische Sanftmut dabei heraus. Grossartig ist alles, erinnert oft an die 90er, und die Beisitzer dürfen sogar manchmal mitsingen. Eine halbe Stunde dauert das, dann ist wieder Schluss. Leider, möchte man sagen, denn Pollard scheint sich zum x-ten Mal zu fangen. Schön.
(Quelle: visions.de)

 

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