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Zocken und Streamen im Lockdown

Seit Corona und dem Lockdown boomt das Streaming-Geschäft. Unzählige Gamer zeigen auf der Streaming-Plattform Twitch ihr Können und buhlen um neue Follower. Wie haben die Streamer und Gamer die Corona-Krise erlebt? Zeit hatten sie genug.

Das Gute am E-Sport ist, dass man ihn von Zuhause aus ausüben kann. Er ist somit prädestiniert für den Lockdown. Konsole oder Computer einschalten und fünf Minuten später ist man schon online und mitten im Geschehen. Am meisten boomen Spiele wie Counterstrike oder Fortnite. Hinzu kommt, dass sich jedermann bei Twitch anmelden kann und seine Gaming-Künste streamen kann.

Markt völlig übersättigt

Dass es zur Zeit schwierig ist im Streaming-Markt Fuss zu fassen, weiss auch Dani Tairi, Geschäftsführer von Tairi Gaming. «Seit dem Ausbruch des Coronavirus und dem dadurch verursachten Lockdown, ist der Markt übersättigt.» Seine Organisation hat derzeit einen Spieler unter Vertrag, der hauptberuflich Fortnite spielt. Seit der Gründung der Firma im Januar 2020 konnte sich «Gonzeeh», so sein Gamer-Name, unter die besten 6000 Fortnite-Spieler Europas spielen. Aber auch Hobbygamer Lukas Zellweger merkte, dass während der Coronakrise viel mehr Leute auf Twitch unterwegs waren. «Während dem Lockdown konnte ich wesentlich mehr Zuschauer auf meinem Profil verzeichnen. Zurzeit sind die Zahlen aber wieder etwas rückläufig.»

Schon seit sechs Jahren dabei

Lukas Zellweger begann 2014 aus Spass und Interesse an etwas Neuem, unter dem Namen «V1ZOFPS» mit dem Streamen seiner Spiele auf dem Computer. In unregelmässigen Abständen konnten seine Follower auf Twitch ihm beim Gamen zuschauen. Im Januar 2020 hat ihn dann das Fieber richtig gepackt und seit diesem Zeitpunkt streamt er täglich vier bis sechs Stunden pro Tag. «Alleine im Monat März habe ich über 900 Stunden auf meinem Account gestreamt», sagt Zellweger.

Qualität statt Quantität

Die Gaming- und Streaming-Szenen befinden sich in einem enormen Aufschwung. Es gibt abertausende Streamer auf der Streaming Plattform Twitch. Und täglich kommen neue dazu. Wenn man erfolgreich sein möchte, kann man sich nicht einfach vor den Computer oder die Konsole setzen und  drauflos streamen. «Die Zuschauer wollen Unterhaltung zu top Konditionen», so Zellweger. «Das heisst, man braucht ein qualitativ hochwertiges Mikrofon und die Qualität des Streams muss gut sein. Um an neue Abonnenten zu kommen und bisherige zu behalten, muss man beim Spiel, das man streamt, richtig gut sein. Nur so sehen die Follower einen Nutzen um auch wirklich zu bleiben.» Der St. Galler verzeichnet auf seinem Account Follower aus der ganzen Welt.

Florian Osterwalder, 02.06.2020