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Rot-weisser Jubel im Kybunpark

Eine rot-weisse Welle schwappt heute in den Kybunpark. Auf den ersten Blick sind die Schweizer Fans von den georgischen nicht zu unterscheiden. Auf dem Spielfeld und in der Kultur gibt es doch Unterschiede.

In den Rängen des Kybunparks gibt es keinen freien Platz mehr. 20.45 Uhr ist der Anpfiff zum EM-Qualispiel zwischen der Schweiz und Georgien. Die georgischen Fans sind genau so euphorisch wie die Schweizer, aber nur wenn es um die Fussball Nationalmannschaft geht. «Der Clubfussball ist in Georgien leider zu schlecht», sagt Aussenverteidiger Otar Kakabadze vom FC Luzern gegenüber der Luzerner Zeitung. Kein Stammspieler des Nationalteams spielt in der heimischen Liga, so der Georgier. Im Schnitt kommen weniger als 1000 Zuschauer an ein Clubspiel. In der Dinamo Arena in Tiflis (GEO), die 55’000 Plätze hat, muss man die Fans suchen. Beim Lelo Buti hingegen macht ein ganzes Dorf mit. Dabei geht es ruppig zu und her.

Video: vimeo/Danila Ilyushchenko

Rot-weiss wohin das Auge reicht

Farblich sind die Fans nicht voneinander zu unterscheiden. Die Nationalflaggen beider Länder sind rot-weiss genau wie die Trikots. Die Schweizer Nati spielt jedoch zum ersten Mal im neuen vier farbigen Auswärtstrikot. Die Farben sehen die Fans aber nur von Nahem. Von den Stadionrängen, sieht es immer noch wie das alte aus. Vor lauter rot-weiss, sind doch die Fans beim Jubel zu unterscheiden. So gibt es nackte georgische Oberkörper zu sehen und das Trikot wird über den Köpfen geschwungen. In der Schweizerkurve fliegt bei einem Tor das Bier durch die Ränge.

Video: youtube/giorgigrdzelishvili

Beide Fankurven müssen bangen

Georgische Fans haben es nicht leicht, ihre Mannschaft wurde in der Gruppe D längst abgehängt. Ihre einzige Chance ihr Team doch noch an der EM 2020 zu sehen, ist über die Spiele in der Nations League. Siegen dort die Spieler sehen sie die Fans doch noch im Finale der Gruppe D um ein EM-Ticket spielen. Den Eidgenossen geht es aber auch nicht besser. Die Schweizer Nati ist zwar der Favorit, ihr sind in der Vergangenheit aber schon Patzer gegen die «Kleinen» passiert. 2010 verlor sie mit 0:1 im Qualispiel für die EM 2012 gegen Montenegro und 2003 spielte sie ein Unentschieden gegen Georgien, in dem es um die EM Qualifikation 2004 ging. Egal welches Team gewinnt, der Jubel im Kybunpark in rot-weiss ist sicher.

Bild: William Murphy

Unsere Reporterin machte sich auf die Suche nach den georgischen Fans. Ob sie welche gefunden hat, erzählt sie euch selbst.

Andrea Vieira, 15.11. 2019