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Kleider shoppen mit Ansteckungsgefahr

Wer in Modefilialen einkaufen geht, probiert gerne mal verschiedene Stücke an, um das perfekte zu finden. Viele Verkaufshäuser haben seit Anbruch der Coronakrise auch Masken im Sortiment. Auch diese könnten Kunden theoretisch anprobieren.

Ein erhebliches Risiko hinsichtlich COVID-19 stellen Masken dar, in welche bereits geatmet wurde. Doch wie eine Leserreporterin von «Südostschweiz» aufdeckte, konnten bis vor kurzem Textilmasken in Manorfilialen anprobiert werden. Wir haben bei der Warenhauskette nachgefragt, was dagegen unternommen wurde.

Masken dürfen nicht anprobiert werden

Die eigentlichen, zum Verkauf stehenden Textilmasken sind mit «Preisetiketten gesichert, dass die Kunden die Masken nicht anprobieren können», erklärt Mediensprecher Fabian Hildbrand. Anders sieht es jedoch bei den ausgestellten Exemplaren aus. Man signalisiere, dass die Ware nicht anprobiert werden dürfe. Ausserdem weise Manor beim Verkauf «die Kundschaft darauf hin, die Masken vor dem erstmaligen und nach jedem Gebrauch bei mindestens 60 Grad zu waschen».

Keine Selbstbedienung bei Textilmasken. Bildquelle: Fabian Hildbrand / Manor

Keine Übertragung durch Kleidungsstücke

Etwas weniger strikt sind die Vorschriften bei den Umkleidekabinen, schreibt uns Manor. Nur jede zweite Garderobe sei geöffnet und die Kunden müssen sich vorher die Hände desinfizieren. «Getragene Kleider kommen zeitverzögert wieder in den Aushang.» Dies gilt auch für Ware, die umgetauscht wird, obwohl von keinem Ansteckungsrisiko ausgegangen wird: «Die Übertragung des Covid Virus via Kleidungsstücke ist bis heute in keiner Studie abschliessend nachgewiesen.»

Auch Multimedia-Produkte wie beispielsweise Kopfhörer, Smartphones oder Smartwatches kommen nach gewisser Zeit zurück in den Verkauf. Dort können sie erneut ausprobiert oder gekauft werden.

Warenhäuser gelten nicht als Risikobereich

Manor werde regelmässig von lokalen Sicherheitsbehörden inspiziert und das Schutzkonzept entspreche den Vorgaben. Solange Mindestabstände eingehalten werden können, sagt Manor, «lässt sich sagen, dass der Einzelhandel kein Hotspot darstellt.» Insbesondere in grossen Shoppingcentern, wo es viel Platz gibt, könnten die Abstände gut eingehalten werden.

Björn Gubser, 11.08.2020