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Jugendparlament vs. Coronavirus

Was andere können, können auch wir – dachte sich das Jugendparlament SG-AI-AR. Am Samstag findet die Jugendsession erstmals via Zoom Videokonferenz statt.

In Bern dauert sie in der Regel 3 Wochen, bei den Jugendparlamenten 1 Tag. Wegen des Coronavirus wurden nach Ausrufung der ausserordentlichen Lage die Sessionen von diversen Parlamenten abgesagt oder verschoben. Wo kein so grosser Raum zur Einhaltung des Mindestabstands gefunden werden konnte, wich man auf Videokonferenzen aus. Ein Beispiel davon nimmt sich nun auch das Jugendparlament der Kantone St. Gallen und beider Appenzell (Jupa SG-AI-AR). Statt die 42. Jugendsession abzusagen, wird sie online auf Zoom durchgeführt.

Die 42. Jugendsession findet nicht wie gewohnt im Ratssaal statt. (Instagram / jupasgaiar)

E-Session & Podcast

Beim Vorstand des Jugenparlaments hatte man als das Veranstaltungsverbot kam 2 Ideen: Die E-Session und ein Podcast über aktuelle, politische Themen. «Wir werden das beides weiterverfolgen. Die E-Session werden wir am normalen Datum abhalten und die Podcasts dann weiter über das Jahr», sagt Konstantin Hälg, Präsident des Jupa SG-AI-AR. Es wäre schade, würde man den im Vorfeld getätigten Aufwand nicht nutzen. Schliesslich findet nur 2 Mal jährlich eine Session statt, welche an die 5 Monate Planung beinhalte. «Wir wollten uns auch nicht einfach unterkriegen lassen wegen diesem Virus.»

Reduziertes Programm

Eine Jugendsession dauert in der Regel etwa 7 Stunden. Was normalerweise im gemütlichen Rahmen mit Kaffee und Gipfeli beginnt, startet diesmal mit Mikrofon und Kamera vor dem PC. Damit man aber nicht einrostet und die Konzentration erhalten bleibt, wird die Tagung auf den Nachmittag beschränkt. Eine grosse, thematische Diskussion wird nur verkürzt geführt und auch Anliegen an die Regierung haben wenig Priorität, wie dem Tagesprogramm entnommen werden kann. Zum Rahmen gehören auch einige Workshops: Für Neulinge und Interessierte gibt es den «Crashkurs Politik», für den Rest «Cybersicherheit» und «Gleichstellung der Frau in der Politik» zur Auswahl. Diese Kurse werden dann in Gruppen mit einem Experten durchgeführt. Auch wenn man sich nicht trifft – sehen können sich die Teilnehmer trotzdem.

Ständeratspräsident steht Rede und Antwort

Ebenfalls mit von der Partie sind zwei Politiker: Der Ausserrhoder Regierungsrat Yves Noël Balmer wird die Session eröffnen. Im weiteren folgt eine Rede von Ständeratspräsident Hans Stöckli mit anschliessender Fragerunde.

Ständeratspräsident Hans Stöckli nimmt ebenfalls an der Session teil (Anthony Anex / Keystone)

Innovation kommt gut an

Hälg sagt, es hätten sich noch weitere Parlamentarier für die E-Session angemeldet. «So kann man die Leute begeistern, mal kurz reinzuschauen, statt zum Event hinzufahren.» Die Rückmeldungen der Teilnehmer seien nach der Planänderung durchwegs positiv gewesen. Man kann also mit guten Aussichten auf den Samstag und den Monitor blicken.

Björn Gubser, 20.04.2020