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Gesundheitsrisiken während der Reise

An der St.Galler Ferienmesse gibt es vom 17. bis 19. Januar nicht nur Infos zur schönsten Feriendestinationen, sondern auch wie man sicher und gesund wieder nach Hause kommt.

Laut der «Travel Risk Map» gehört Venezuela zu den gefährlichsten Ländern. «Malaria, Denguefieber und Typhus haben sich mehr ausgebreitet, aber das ist nicht so tragisch», sagt Dr. Christoph Hatz, Reisemediziner vom Kantonsspital St.Gallen. Schlimmer sei, dass es null Gesundheitsversorgung gäbe. Gibt es keine Versorgung, erhält man auch keine Diagnose. So kann eine Darminfektion schon zum grossen Problem werden. «Ich rate davon ab, in solche Länder zu reisen», sagt der Arzt.

Im Ernstfall nichts wie weg

Ist man jedoch bereits in der Misere, rät er, so rasch wie möglich in ein Flugzeug zu steigen und ins nächste Land mit einer guten Versorgung zu fliegen. Von Venezuela zum Beispiel nach Kuba. «Es ist ein armes Land, hat aber trotzdem ein hervorragendes Gesundheitssystem.» Auch wenn man sich als Tourist so gut wie möglich vorbereitet, weiss man im Ernstfall dann vielleicht doch nicht, wo der nächste Arzt oder Spital ist. «Am besten meldet man sich vor der Abreise bei der Rega als Mitglied an. Dann kann man anrufen und erhält kostenlos Auskunft. Ansonsten kostet sie viel Geld», rät der Arzt. Die Rega sorgt für Schweizer Patienten im Ausland für einen sicheren Rücktransport in die Schweiz, egal ob man Mitglied ist oder nicht. Der Rücktransport kann man sich über die Krankenversicherung abdecken lassen.

Wegen Medizin ins Gefängnis

Man könne sogar eine Ampulle eines Impfstoffs mit auf seine Reise nehmen. «Wenn ein Pflegefachperson mit einer Begründung einen Impfstoff mitnehmen möchte, kann sie das tun», sagt Dr. Hatz. Ansonsten käme das so gut wie nie vor, dass eine Ampulle mitgenommen werde. Wegen einer Ampulle im Gepäck kann man in Malaysia hinter schwedischen Gardinen landen: «Die Beamten könnten denken, dass man mit Drogen handelt.» Dr. Hatz beruhigt aber auch: «Dort wo Touristen sind, sind immer gute Infrastrukturen vorhanden.»

Andrea Vieira, 17.01.2020