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Das Thurgauer Corona-Sorgentelefon

Sie weiss Bescheid über die aktuellen COVID-19-Massnahmen und hilft gerne weiter. Die Corona Hotline im Kanton Thurgau. Am 2. März hat der Kanton Thurgau eine Corona Hotline ins Leben gerufen. Nun zieht das Amt für Gesundheit Thurgau Bilanz über diese Zeit. Die Corona-Hotline hat bis zum heutigen Tag schon über 14.000 Anfragen von der Bevölkerung beantwortet. 

Das Amt für Gesundheit Thurgau wurde, wie wir alle, von der Coronapandemie überrollt und musste handeln. Die Thurgauer Regierung hat am 28. Februar beschlossen, der Bevölkerung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Damit war der Thurgau einer der ersten Kantone, der eine Anlaufstelle für Coronafragen aus dem Boden gestampft hat. Auf die Schnelle wurden Zivilschützer des Kanton Thurgau mobilisiert und am Montag am 2. März an die Telefone gesetzt. Vor allem zu Beginn gab es noch viele Fragen zu Symptomen und zum Krankheitsverlauf von COVID-19. Mittlerweile drehen sich die meisten Fragen der Leute rund um die Ferien- und die Reisebestimmungen.

Keine medizinische Ausbildung nötig

Bei der Geburtsstunde der Thurgauer Corona Hotline waren zuerst noch die Zivilschützer am Werk. Diese wurden dann Anfang Juni von Mitarbeitern des Amt für Gesundheit Thurgau abgelöst. Auf diese Übernahme war das Amt gut vorbereitet, denn es begann schon Mitte März Leute für die Auskunft zu rekrutieren. Anders als beim Contact Tracing, muss man keinen medizinischen Hintergrund vorweisen, wenn man bei der Corona-Auskunft arbeiten will. Das aktuelle Team ist durchmischt. Vom Schulabgänger bis zum Samariter ist alles dabei. «Reich wird man aber nicht bei der Hotline. Unsere Mitarbeiter verdienen etwa gleich viel wie Leute bei der freiwilligen Feuerwehr», teilt Karin Frischknecht, Leiterin Amt für Gesundheit im Kanton Thurgau mit.

Von diesem Container aus beantworten die Mitarbeiter der Corona Hotline Thurgau die Fragen der Bevölkerung, Bildquelle: toxic.fm

Alle Hände voll zu tun

Das Hotlineteam ist mittlerweile gut eingespielt, jedoch hätte die Leiterin des Amtes für Gesundheit nie gedacht, dass die Hotline so lange im Einsatz bleiben würde. Im Juli sind die Zahlen sogar so tief gesunken, dass die Verantwortlichen dachten, man könne den Betrieb der Hotline wieder runterfahren. Nichts da. Einen Tag Pause gab es für die Telefonisten und Telefonisten, dann brannten die Leitungen wieder mit Fragen zu Corona. Auch jetzt spürt das Team wieder einen starken Anstieg, weil die Schulferien Ende Woche vorbei sind und die Ansteckungen wieder rasant steigen. Deswegen haben die Verantwortlichen der Corona Hotline Thurgau jetzt auch die Öffnungszeiten erweitert und kümmern sich auch am Wochenende um die Sorgen der Thurgauerinnen und Thurgauer.

Telefonist statt Weltenbummler

Moritz Stoll wollte eigentlich selber ein Zwischenjahr einlegen um zu reisen und beantwortet jetzt Fragen rund um die Reisebestimmungen um Corona. Ist das nicht auch ein bisschen frustrierend manchmal? «Wenn ich von der Arbeit nach Hause gehe bin ich sehr zufrieden, denn ich kann vielen Leuten weiterhelfen und habe auch sonst ein offenes Ohr für sie. Die meisten sind sehr freundlich.» Trotzdem gäbe es aber auch andere Fälle. Vereinzelt hatten sich die Leute auch schon sehr aufgeregt, weil sie von Stelle zu Stelle verwiesen worden sind oder ihre geplanten Ferien geplatzt sind.

Nadja Hüppi, 14.10.2020