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«Critical Mass» in St.Gallen - Autofahrer aufgepasst

Mit der Bewegung «Critical Mass» wollen die Initanten auf der ganzen Welt für mehr Velowege sorgen. Auch St.Gallen um die Initiantin Seline Özcelik macht mit. Dabei soll aber auch der Dialog mit den Autofahrern gesucht werden. 

«Die Critical Mass ist eine grosse Ansammlung von Leuten, die gerne Velo fahren. Jeder fährt mit einer anderen Motivation: Manche wollen einfach durch die Stadt fahren, andere erhoffen sich durch die Fahrerei mehr Aufmerksamkeit für Velofahrer», sagt Initiantin Seline Özcelik. «Wir behindern den Verkehr nicht, wir sind der Verkehr», lautet das Motto der Critical Mass.

Verkehrsregeln müssen befolgt werden

Am Freitag, 31. Juli, um 18:30 geht es auf dem Gallusplatz los. Eine Anmeldeliste oder ähnliches gibt es nicht. Es soll kommen, wer Zeit und Lust hat. «Die Aktion soll möglichst bunt sein, Teilnehmer können verkleidet kommen oder Fahnen mitbringen. Das ist aber keine Pflicht», so Özcelik. Auch eine Veloroute sei nicht geplant. Der vorderste Fahrer bestimmt den Weg. Die Verkehrsregeln müssen eingehalten werden.

Bildquelle: Tagblatt – Patrick Luethy

Werden Strassen von Velos überflutet?

Um aufzufallen, fahren die Velofahrer nebeneinander. Dies ist gemäss Strassenverkehrsgesetz nur dann möglich, wenn mehr als zehn Velofahrer zusammen unterwegs sind. «Ich kann nicht schätzen, wie viele Personen kommen werden. Ich habe positive Rückmeldungen erhalten und hoffe daher auf zahlreiches Erscheinen», meint die Initiantin. Sie hofft zudem, dass die Veranstaltung friedlich über die Bühne gehen werde. Denn in anderen Schweizer Städten (u. a. Basel, Zürich und Genf), in denen die «Critical Mass» durchgeführt wurde, kam es zu einzelnen Zwischenfällen.

Bildquelle: Tagblatt – Patrick Luethy

Hoffen auf grösseres Velo-Netz

«Alle Velo-Menschen in St.Gallen sollen mehr Aufmerksamkeit und Verkehrsraum erhalten. Die Velo-Infrastruktur in der Gallusstadt muss sich verbessern», so Özcelik. Zudem sei sie zuversichtlich, dass die Critical Mass langfristig auf Anklang stosse. Denn: «In St.Gallen gibt es viele Menschen, die gerne Velo fahren», so Özcelik.

Maurin Stübi, 31.07.2020