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Auf Selfies mit den Kühen sollte verzichtet werden

Durch das Coronavirus zieht es auch Turnschuh Wanderer in die Berge. Die sind sich, aber nicht immer ihrer Gefahr bewusst. Deshalb gibt es nun drei Tipps beim Umgang mit Kühen.

Bekannt sind sie durch den Lockdown geworden. Die Turnschuh Wanderer kommen oft aus den Städten und der Agglomeration. Ihr Outfit lässt erahnen, dass sie nur für die Fotos in die Berge gehen. Um auf Instagram zu posten:« Hey Leute, ich war wieder am Wochenende in den Bergen. Ich liebe es in der Natur zu sein». Wahrscheinlich wandern sie nicht mal den Berg hoch, sondern fahren mit der Luftseilbahn und laufen dann ein paar Meter für das Foto. «Diese Wanderer kommen aus der Stadt. Die wissen nicht ,wie man sich gegenüber einer Kuh verhalten soll. Weil sie wahrscheinlich noch nie eine Kuh gesehen haben», sagt Andrea Accola, Kursleiter für Umgang mit Mutterkühen  leicht genervt. Um dieses Problem zu beheben hat der schweizerische Bauernverband, nun die Verhaltensregeln aufgefrischt.

Damit man keinen Stress mit den Kühen hat

Man wandert über die Wanderwege und kommt auf dem Weg zur Alp an einer Kuhweide vorbei. Man entdeckt ein junges Kalb. Das Smartphone wird in Position gebracht. Die Freunde werden ums Kalb gestellt. Zack! Da kommt die Mutter des Kalbes auf die Gruppe zu gerannt. Das kann böse Enden. Damit das nicht passiert, gibt es Verhaltensregeln fürs Wandern. Keine Kälber anfassen ist eine der drei Regeln, denn Mutterkühe wollen ihre Kälber schützen. Sie mögen es nicht, wenn Fremde ihren Nachwuchs berühren. Kälber liegen allerdings oft etwas versteckt abseits der Herde.
Die Mütter behalten ihre Kleinen stets im Auge und können bei Unstimmigkeiten heftig reagieren. Auf Selfies mit den Kühen sollte verzichtet werden. Denn die Kühe haben eine Individualzone. Das ist wie wenn ein fremder Mensch einem selbst zu Nahe kommt. Das mag niemand. Wird diese Zone von Menschen verletzt, können sich die Tiere bedrängt fühlen. «Die Abstandsregel wegen dem Coronavirus giltet nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch zwischen Kuh und Menschen», erklärt Sandra Helfenstein vom schweizerischen Bauernverband.

Auch der Lumpi ist eine Gefahr

Der Hund sieht in der Kuh eine Spielgefährtin. Die Kuh sieht aber im Hund eine Gefahr, deshalb muss der Lumpi an die Leine genommen werden. Die Kühe sollte man grossräumig und ruhig umgehen. Bei Drohgebärden von Kühen wie das Heben und Senken des Kopfes, Schnauben, Brüllen oder Scharren empfiehlt es sich, die Weide langsam rückwärts zu verlassen. Und nicht vergessen: Viehgatter immer schliessen, damit die Kühe selbst nicht auf Wanderung gehen können.

Jonas Mielsch, 30.06.2020